==== Ludwig Stasny ==== \\ **STASNY, LUDWIG** * Prag 26. Febr. 1822 | † Frankfurt/M. 30. Okt. 1883; Kapellmeister und Komponist {{ :stasny_digital_d-f_.jpg?nolink&200|}} Nach seinem Studium am Prager Konservatorium wurde Stasny Leiter einer reisenden Militärkapelle („Stasny-Kapelle“), mit der er 1852 in Mainz auftrat. Mit dem Plan, sich dauerhaft hier niederzulassen, wurde er im folgenden Jahr vorübergehend als Musikdirektor des dortigen Theaters angestellt, in dem seine drei Opern aufgeführt wurden. Gegen Ende der 1860er Jahre nahm er seine Reisetätigkeit kurzzeitig wieder auf und gastierte mit seiner Kapelle 1869 u. a. in Wiesbaden und Frankfurt, wo sich das Ensemble ab Ende 1870 über einige Monate hinweg aufhielt und bisweilen tägliche Konzerte veranstaltete. 1871 wurde Stasny Musikdirektor der Palmengartenkapelle und behielt diese Funktion bis zu seinem Tod, woraufhin [[gottloeber|Bernhard Gottlöber]] die Leitung übernahm. Seine Tanzkompositionen erfreuten sich auch überregional einer außerordentlichen Popularität; so konnte man in Berlin die „Kutschke-Polka […] bis zum Überdruß in den Konzertgärten hören“ (Richter, S. 186). Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zählte Stasny zu den wichtigsten Autoren des Mainzer Verlags Schott. {{:stasny.jpg?nolink&250 |}} **Werke** — 211 Werke mit Opuszahl (Galoppe, Märsche, Polkas, Quadrillen und Walzer, weiterhin Opernpotpourris für Klavier bzw. Orchester) erschienen ab op. 20 (1849) bis auf wenige Ausnahmen bei Schott in Mainz, einige wenige zudem zwischen 1879 und 1887 bei [[andre|André]] in Offenbach. Besonders beliebt waren: //Papageno-Polka// op. 55, Mainz: Schott [1856]; D-DT, D-MZs <> //Amaranth-Polka// op. 79, ebd. [1860] <> //Kutschke-Polka// op. 155, ebd. [1871]; u. a. D-B, D-Dl, D-Kbeer (s. Abb. 2), D-MZs, D-Sl <> //Unter Palmen und Blumen// (Walzer) op. 157 bzw. 161, ebd. [1877]; D-MZs <> weiterhin: //Rhein- und Main-Favorit-Tänze// (17 Folgen; Kl.), ebd. [1850–1852], darunter als Nr. 11 [!!!] eine //Mainzer Polka// <> Opern: //Liane// (Mainz 1851), //Das Urteil der Welt// (ebd. 1856), //Die beiden Goldschmiede// (ebd. 1879) **Quellen** — MMB <> //Aschaffenburger Zeitung// 13.10.1871; //Didaskalia// 7.7.1852, 5.9.1853, 1870–1871 passim; //Niederrheinische Musik-Zeitung// 16.7.1853; zahlreiche weitere Notizen in der regionalen und der Fachpresse (vor allem //Signale für die musikalische Welt//) **Literatur** — Frank/Altmann 1927 <> StiegerO <> Lukas Richter, //Der Berliner Gassenhauer. Darstellung – Dokumente – Deutung//, Münster etc. 2004 Abbildung 1: Ludwig Stasny, Fotografie von J. Bamberger ([[http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-70297|Digitalisat]] aus D-F, Porträtsammlung [[manskopf|Manskopf]]) ---- Axel Beer