==== Franz Schreiber ==== \\ **SCHREIBER, FRANZ** * Bingen 6. Juli 1867 | † auf einer Zugfahrt von Wiesbaden nach Mainz 27. Nov. 1924; Pianist, Musiklehrer, Komponist {{ :schreiber_d-b.jpg?nolink&350|}} Nach dem Besuch des Gießener Realgymnasiums und privatem Musikunterricht besuchte Schreiber in den Jahren 1886–1888 das Raff-Konservatorium in Frankfurt/M., wo er Schüler von Hans von Bülow, Karl Schuler, [[schwarz|Max Schwarz]] (Klavier) und Anton →Urspruch (theoretische Fächer) war. Auf der Flucht vor dem Militärdienst gelangte er 1889 nach Lausanne, wo er sich mit Maria geb. Lang vermählte und als Musiklehrer und Chordirigent arbeitete; obwohl er (dies der Schweizer Presse zufolge) die ihm wegen des Vergehens auferlegte Geldstrafe in Höhe von 3000 Mark beglichen hatte, wurde er verhaftet, als er sich 1902 mit seiner Familie in Mainz niederzulassen gedachte, zu einem halben Jahr Festungshaft und zur Absolvierung der zweijährigen Dienstzeit verurteilt. Im September 1907 übernahm Schreiber als Nachfolger von [[hochstetter|Caesar Hochstetter]] die Direktion des //Neuen Wiesbadener Konservatoriums//, das wenig später als „Lehranstalt für alle Zweige der Tonkunst inkl. Oper und Schauspiel“ (//Wiesbadener Tagblatt// 22. Apr. 1908) zumeist unter dem Namen //Schreibers Konservatorium für Musik// figurierte. In der Öffentlichkeit trat Schreiber vielfach alleine bzw. mit seinen Schülerinnen und Schülern insbesondere bei Vortrags-Abenden und Wohltätigkeitskonzerten (etwa „zum Besten der Armen Wiesbadens“; s. //Wiesbadener General-Anzeiger// 10. Mai 1908) sowie bei anderen Gelegenheiten auf. **Werke** — //Drei Stücke// (Kl.) op. 20, Nr. 1: //Feuille d’Album//, Wiesbaden: [[stoeppler|Stöppler]] [1908]; D-B <> Lied //Das schöne Fischermädchen// (Sst., Kl.) op. 40, Wiesbaden: Alban [1910] <> //Sommerlied// („Du hast in meiner Seele“) (Sst., Kl.), ebd. [1910] <> Musik zur Ballade //Enoch Alden//, verschollen (erwähnt im Brief an Ludwig Strecker) **Quellen und Referenzwerke** — Standesamtsregister Mainz <> Adressbücher Wiesbaden 1904/05–1926/27 <> Brief an Ludwig Strecker (Verlag Schott, Mainz), Wiesbaden 16. Juni 1908, s. [[http://kalliope-verbund.info/gnd/1164794469|Kalliope]] <> //Zürcherische Freitagszeitung// 26. Okt. 1902; //Nidwaldener Volksblatt// 25. Okt. 1902; //La Tribune de Genève// 26. Okt. 1902; //Wiesbadener Bade-Blatt// 17. Nov. 1907 und passim; //Wiesbadener Tagblatt// 24. Sept. 21. Dez. 1907, 22. Apr. 1908 und passim; //Wiesbadener General-Anzeiger// 10. Mai 1908 und passim; zahlreiche Erwähnungen auch in den //Wiesbadener Neuesten Nachrichten// und in der //Wiesbadener Zeitung// <> Jahresberichte des Raff-Konservatoriums 1885/86–1887/88 <> MMB <> Jansa 1911 Abbildung: Briefkopf Schreibers ([[http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00026A0A00000000|Digitalisat]] aus D-B) ---- Axel Beer