==== Silvio Rigutini ==== \\ **RIGUTINI, SILVIO** * Pistoia 5. Juni 1856 | † Frankfurt/M. 5. März 1925; Pädagoge, Komponist {{:rigutini_d-f_.jpg?nolink&300 |}} Über die Umstände, die Rigutini, Sohn des Lexikographen Giuseppe Rigutini (1829–1903), spätestens um 1880 nach Frankfurt/M. brachten, ist nichts bekannt. Von 1881 bis 1883 studierte er Klavierspiel und Komposition bei [[raff|Joachim Raff]] und [[schwarz|Max Schwarz]] am [[hoch|Hoch]]’schen Konservatorium und wechselte anschließend als Lehrer für Klavier- und Partiturspiel an das neugegründete Raff-Konservatorium. Hier folgte ihm [[weiss|August Weiss]] nach, als Rigutini 1893 an das Hoch’sche Konservatorium zurückkehrte und dort fortan Gesangsunterricht erteilte. Mindestens um 1906/07 lehrte er zusätzlich am Konservatorium in Mainz. Darüber hinaus leitete Rigutini den Sängerverein in Offenbach als Nachfolger [[krug|Georg Krugs]] (1892–1894) sowie den //Frankfurter Frauenchor// (1894–1902) und engagierte sich einige Zeit im //Tonkünstlerverein Leyerkasten//, der 1883 bereits sein Klaviertrio zur Aufführung gebracht hatte, als Musikdirektor (1891) bzw. Vize-Präsident (1895). Rigutini heiratete 1894 die Juwelierstochter Victoria geb. Wirsing (* Frankfurt/M. 23. Juli 1874 | † Bad Homburg 4. Dez. 1951), wobei sein Kollege Lazzaro Uzielli als einer der Trauzeugen fungierte. Die Ehe, aus der die Tochter Elsa Vittoria Giulia (* Falkenstein 23. Juli 1895) und der Sohn Ernst (auch Ernesto) Heinrich Wilhelm (* Frankfurt/M. 17. Febr. 1898 | † Moskau 17. Apr. 1938) hervorgingen, wurde 1923 geschieden, Victoria ist daraufhin noch bis um 1940 als Malerin in Frankfurt nachweisbar – eine Tätigkeit, der auch Rigutinis Schwester Elisa verh. Bulle (* Pistoia 1858) und sein Sohn Ernst nachgingen. Letzterer wurde, als Maler am Moskauer biologischen Museum //Timiryazev// tätig, 1938 aufgrund von politisch motivierten Beschuldigungen inhaftiert und hingerichtet. {{ :rigutini_op._23_.jpg?nolink&330|}} **Werke** (chronologisch) — //Suite// fis-Moll (Kl.; aufgef. im Hoch’schen Kons. 1882) <> Streichquartett G-Dur (aufgef. ebd. 1882) <> //Scherzino//, //Romanze//, //Tarantella// (Kl.; aufgef. im Raff-Konservatorium 1883) <> Klaviertrio D-Dur (aufgef. im Raff-Konservatorium und im Tonkünstlerverein //Leyerkasten// 1883); s. //Musikalisches Wochenblatt// 7. Juni 1883 <> //Acht kleine Charakterstücke// (Kl.) op. 5, 2 Hefte, Frankfurt: [[steyl|Steyl & Thomas]] [1886]; D-B <> //Drei Lieder// (//Bitte//, //Am Heimweg//, //Der Ungenannten//; Sst., Kl.), ebd. [1886]; D-B <> //Vorüber// „O darum ist der Lenz so schön“ (Sst., Kl.), ebd. [1886]; D-B <> //Feuillet d’Album// (Vc., Kl.), ebd. [1887]; D-B, US-MSp <> //Elegia// (Vl., Kl.) op. 10, ebd. [1888]; D-B, D-EF <> //Preludio e Gavotta// (Kl.) op. 2, ebd. [1888]; D-B <> //Melodia// (Vc., Kl.) op. 14, ebd. [1889]; D-B, US-MSp <> //Drei vierstimmige Gesänge// („Nun ist der Tag geschieden“, „Es pfeift mit hohlem Klange“, //Süsse Sorgen//;Fch., Kl.) op. 23, Offenbach: [[andre|André]] [1898]; D-B, D-BABHkrämer (Nr. 2, s. Abb. 2) D-Fh, D-OF **Quellen und Referenzwerke** — Standesamtsregister Frankfurt und Bad Homburg <> Einwohnermeldekarte in D-Fsa <> Adressbücher Frankfurt <> Jahresberichte des Hoch’schen und des Raff-Konservatoriums <> MMB <> //Musikalisches Wochenblatt// 7. Juni 1883, 23. Mai 1889; NZfM 30. Juli 1886, 17. Sept. 1886, 24. Okt. 1888; //Frankfurter Sänger-Zeitung// 23. Nov. 1906, 14. Dez. 1907 **Literatur** — Cahn 1979 <> Art. //Rigutini Bulle, Elisa//, in: //Primo Dizionario biografico di pittori restauratori italiani dal 1750 al 1950//, hrsg. von Antonio P. Torresi, Ferrara 1999 <> Art. //Rigutini, Ernesto//, in: //Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen. Todesopfer aus Deutschland und deutscher Nationalität im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/1938//, hrsg. von Ulla Plener und Natalia Mussienko, Berlin 2006 (Texte/Rosa-Luxemburg-Stiftung 27), S. 80 <> Babbe 2021 Abbildung 1: Silvio Rigutini, Fotografie von Erwin Hanfstaengl ([[http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:30:2-67796|Digitalisat]] aus D-F, Porträtsammlung [[manskopf|Manskopf]]) Abbildung 2: Titelseite der //Drei vierstimmigen Gesänge// op. 23; D-BABHkrämer ---- Kristina Krämer