==== Ewald Robert Heinrich Friebel ==== \\ **FRIEBEL, EWALD ROBERT HEINRICH** (meist „E. R. H. Friebel“) * vermutl. Heinzenburg bei Lüben, Schlesien (heute Włoszczów, Polen) 12. Febr. 1822 | † nicht vor 1881; Lehrer, Musikdirektor, Schriftsteller {{:friebelsiegel.jpg?nolink&270 |}} Friebel, mutmaßlich Sohn des Heinzenburger Cantors und Organisten Gottlieb Friebel, ließ sich 1846 in Frankfurt nieder und betätigte sich dort als privater Elementar- und Musiklehrer. Seit der Gründung gegen 1847 leitete er den //Johannes-Gesangverein//, der bei Gottesdiensten der deutsch-katholischen Gemeinde mitwirken sollte und gelegentlich Konzerte veranstaltete. Infolge Fehlverhaltens während der Neujahrsnacht 1852/53 wurde der (zumeist aus Handwerksgesellen bestehende) Verein polizeilich aufgelöst. In den 1870er Jahren leitete Friebel als Musikdirektor weitere Gesangvereine: //Harmonie// bzw. //Harmonia// (1873–1882; sein Nachfolger wurde [[eyles|Julius Eyles]]), //Alemannia// (1876–1877) und //Sängerlust// (ca. 1878–1881). Daneben war er schriftstellerisch tätig, indem er Zeitschriftenbeiträge und Gedichte verfasste sowie „als Kritiker eine scharfe Feder [führte]“ (GollmickH, Teil 2, S. 53). 1862 gewann er mit einer gedichteten //Fest-Cantate// das Preisausschreiben der //Verbündeten Männergesangvereine zu Frankfurt am Main//, die daraufhin zur Vertonung derselben aufriefen (s. etwa //Die Sängerhalle// (Leipzig) Nr. 1, 1863). Friebel war verheiratet mit Henriette Auguste geb. Niedergeseeße (* Glogau (Schlesien) 13. Dez. 1819 | † Frankfurt/M. 17. Aug. 1853). {{ :friebel.jpg?nolink&330|}} **Werke** — __Kompositionen__: //Liedertafel// (Mch.; aufgeführt vom //Johannes-Gesangverein// 4. Dez. 1847); ungedruckt, verschollen <> //Cavalcaden-Polka// (Kl.), Frankfurt: [[hedler|Hedler]] [1847] <> //Sirenen-Polka// (Kl.), ebd. [1847] <> //Deutsche Flotten-Polka// (Kl.), ebd. [vor 1852] <> Frankfurter Barricaden-Polka, Frankfurt: Hedler [vor 1852] <> //Terpsichoren-Polka. Humoristischer Chor// (4 Mst.; aufgeführt vom //Johannes-Gesangverein// 4. Dez. 1847) op. 6, Offenbach: [[andre|André]] [1849]; D-OF (s. Abb. 2) <> //Frauenliebe// (Sst., Kl.) op. 7, ebd. [1853] <> 3 //Lieder// (//Die Wehmuth//, //Ali unter Fatmes Balkon//, //Nacht//) (Sst., Kl.) op. 9, Leipzig: Breitkopf & Härtel [1863]; D-B <> 3 //Lieder// (//Der Ungenannten//, //Des Liebenden Abendlied//, //O weile noch, mein Lieb//) op. 10, Leipzig: Breitkopf & Härtel [1863]; D-B <> //Neu-deutsches Schützenlied// („Kein Schütz bin ich in des Regenten Sold“; Mch.; aufgef. beim allgemeinen deutschen Schützenfeste zu Frankfurt a. M. im Juli 1862), Frankfurt: Frey [1862]; D-F <> __Dichtungen (Auswahl)__: //Rosen und Glockenblumen//; abgedruckt in: //Didaskalia// 21. März 1856 <> //Frühlingsklage//; abgedruckt ebd. 19. Juni 1856 <> //Fest-Cantate// („Harmonie! Himmelgeborne Tochter der Gottheit“); abgedruckt in: //Deutsche Männer-Gesangs-Zeitung// (Berlin) Nr. 1, Jan. 1863 <> Festlied //Neudeutsche Lorelei-Parodie//; abgedruckt in: //Die Einweihung der Strassburger Universität am 1. Mai 1872. Officieller Festbericht//, Straßburg 1872, S. 125 <> __Zeitungsbeiträge (Auswahl)__: //Der Sänger Julius Stockhausen//, in: NZfM 25. Apr., 2. Mai 1846 <> //Fräulein Bochkoltz-Falconi//, in: //Didaskalia// 7. Nov. 1851 (anonymer Beitrag; von Friebel als Autor gezeichnete Berichtigung ebd. 10. Nov. 1851) <> // Die Gebrüder Müller aus Braunschweig und ihr Quartettspiel//, in: // Didaskalia// 17. Dez. 1852 <> //Alfred Jaell, Hofpianist des Königs von Hannover//, in: NZfM 4. Juli 1856 **Quellen und Referenzwerke** — Briefe in D-B; Briefe an André in Offenbach (13 Stück, 1847–1853) <> Sterberegister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> MMB, HmL <> GollmickH <> Schrotzenberger 1884 <> //Didaskalia// (Frankfurt) 16. März 1847, 11. Dez. 1847; //Aschaffenburger Zeitung// 4. Jan. 1853 **Literatur** — //Ferdinand Lasalle. Nachgelassene Briefe und Schriften//, hrsg. von Gustav Mayer, Bd. 5 //Lasalles Briefwechsel aus den Jahren seiner Arbeiteragitation 1862–1864//, Berlin 1925, S. 294, 300–304, 328 <> Dietmar Neß, //Schlesisches Pfarrerbuch// 8 (Regierungsbezirk Liegnitz, Teil 3), Leipzig 2016, S. 37 Abbildung 1: Wachssiegel Friebels auf einem Brief an André in Offenbach; D-OF ---- Kristina Krämer